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Die Funktionsprinzipien

activAudio - Lautsprecher sind in den drei Funktionsprinzipien erhältlich (nicht frei wählbar):
passiv
, teilaktiv und vollaktiv

Passiv - Lautsprecher stellen mindestens 99% des Marktvolumens und sind mit jedem herkömmlichen Endverstärker, Vollverstärker oder AV-Receiver zu betreiben. Somit ist man bezüglich Elektronik ungebunden und flexibel. Die Anforderung an den Verstärker sind jedoch hoch, sieht er doch im Lautsprecher eine mehr oder weniger schwierig zu betreibende, komplexe Last (Impedanz-Frequenzgang, Phasendrehungen, Gegen-EMK etc.). Der Verstärker soll einerseits filigran und detailliert musizieren, und gleichzeitig aber kräftige Bassimpulse schnell und stabil verarbeiten. Hohe Ströme bei gutem Dämpfungsfaktor stehen jedoch im Widerspruch zu preisgünstigen, aber wohlklingenden Verstärkern. Man sollte hier also nicht sparen, Kraft und Klang kosten Geld!
Im Weiteren wird die Basswiedergabe eines Lautsprechers durch das Wohnraumvolumen, die Raumgeometrie, die Raumakustik und den Aufstellungsort beeinflusst. Will man hier Veränderungen vornehmen, muss man die Lautsprecher verschieben oder modifizieren lassen, die Möblierung ändern oder den klanglich fragwürdigen Bassregler betätigen (Phasenfehler).

Teilaktiv - Lautsprecher besitzen eine eigens für den kräfteraubenden Bassbereich eingebaute Leistungsendstufe (integrierter Aktiv-Subwoofer). Deren Verstärkerschaltung ist auf diesen Bereich optimiert ausgelegt und übernimmt die eigentliche Schwerarbeit. Der angeschlossene Vollverstärker oder AV-Receiver sieht so im Lautsprecher nur noch eine einfach zu betreibende Last. Er kann sich somit unbeschwert um den Grund-Mittel-Hochton-Bereich kümmern, wärenddessen er unbemerkt den hochohmigen, pegelbaren Eingang der Bassendstufe mit antreibt. Es können daher kleine und feine Verstärker eingesetzt werden, die schon für wenig Geld erhältlich sind.
Zudem sind diese Aktivmodule mit einer elektronischen Frequenzweiche (Tiefpassfilter) ausgerüstet, welche vor die Verstärkerstufe geschaltet ist und die verlustbringende Passivweiche ersetzt (höherer Dämpfungsfaktor). Ausserdem arbeitet das stufenlos verstellbare 24dB/Oktave-Linkwitz-Riley-Filter wesentlich steiler, impulstreuer und phasenstabiler als herkömmliche Passivfilter.
Weiteres Ausstattungsmerkmal der Aktiv-Module ist ein stufenlos einstellbarer, parametrischer Bass-Equalizer mit kombiniertem Subsonic-Filter. Es kann eine beliebige Frequenz im Tiefbassbereich angewählt und beliebig angehoben werden. Somit kann der natürliche Bassabfall kompensiert und der Tiefbassbereich linear auf 20 Hertz erweitert werden.
All diese Einrichtungen bieten dem Musik/Film-Liebhaber die Möglichkeit, den Bassbereich und somit den Grundcharakter des Lautsprechers dem Wohnraum, Aufstellungsort, Raumakustik, Signalquelle und den persönlichen Hörgewohnheiten anzupassen und zu optimieren. Also hinstellen, einstellen und geniessen!
Weitere Anschlussbuchsen wie der NF-Sub-Input, der stufenlos regelbare, Hochpass-gefilterte NF-Sat-Output und der direkte High-LS-Input erlauben vielfältige, alternative Schaltungsmöglichkeiten für den Technik-Freak wie die getrennte Ansteuerung über separate Vor/Endstufen-Kombinationen oder AV-Verstärker-Front/Subwoofer-Ausgänge (Dolby-Digital) etc.

Vollaktiv - Lautsprecher übernehmen grundsätzlich sämtliche Vorteile ihrer Teilaktiv-Kollegen und noch mehr! So sind ausser der Bassendstufe mit all ihren Einstell- und Schaltmöglichkeiten zwei weitere Endverstärker für den Mittel- und den Hochtonbereich eingebaut. Diese werden verlustfrei über ein elektronisches, phasenstabil an das Tiefpass-Filter gekoppeltes 24dB/Oktave-Linkwitz-Riley-Hochpass-Filter angesteuert. Hiermit besitzt jeder einzelne Lautsprecher einen eigenen Verstärker und kann sich in seinem eigenen Frequenzbereich optimal um seine Arbeit kümmern, da er am einzelnen Lautsprecher eine kaum ernstzunehmende Last empfindet. Dadurch wird das komplexe Klangbild noch stabiler und weiträumiger, Transparenz und Wärme gleichermassen optimaler. Bei höheren Pegeln bleibt der Lautsprecher insgesamt noch ruhiger und kontrollierter.
Nicht zuletzt darf der Wegfall von klangbeeinflussenden Lautsprecherkabeln und unvorgesehenen Wechselwirkungen zwischen Verstärker und Passivlautsprecher erwähnt werden.
Allerdings können Vollaktiv-Lautsprecher nur über Voverstärker-Ausgänge oder auftrennbare Vollverstärker (Pre-Out) angesteuert werden, was bei der Auswahl der Elektronik berücksichtigt werden muss.


Leider fristen Teilaktiv- und echte Multiamp-Vollaktiv- Lautsprecher (nicht zu verwechseln mit Singleamp-Typen, welche lediglich einen Verstärkerkanal und eine Passivweiche besitzen) bis heute eher ein Nischen-Dasein. Dies mag wohl am deutlich höheren Preis liegen. Macht man, abgesehen von den klanglichen und praktischen Vorteilen, die Mischrechnung mit der Elektronik, kann man feststellen, dass sich der Mehraufwand dort locker wieder einsparen lässt. So darf z.B bei AV-Receivern in Kombination mit einem Teilaktiv-Lautsprecher ein gut klingendes Modell in der Preisklasse um 1000.- bis 1500.- SFR verglichen werden mit einem Modell in der Preisklasse um 2500.- bis 4500.- in Kombination mit einem Passiv-Lautsprecher. Ähnlich sieht es aus, wenn bei Vollaktiv-Lautsprechern der teure Endverstärker eingespart werden kann.

Leider können aus Platzgründen (ein 400-VA Ringkern-Trafo misst mind. 120mm) alle kleineren Modelle der activAudio - Lautsprecher nicht in Teil- oder Voll- Aktivtechnologie angeboten werden. Und an Leistung (Platz) einzusparen wäre der falsche Weg - keine Kompromisse!


Das (Joseph) D'Appolito - Prinzip

Die Modelle EMPIRE, EVEREST und TITANIC sind nach diesem Prinzip aufgebaut:

Bass- und Mittelton- Lautsprecher sind in doppelter Auslegung symmetrisch unter- und oberhalb des eigentlichen akustischen Zentrums, dem Hochton-Treiber angeordnet und unter definierten Bedingungen elektrisch parallel angesteuert. Die Addition der jeweils beiden Schallanteile simulieren eine mittig zentrierte Punkt-Schallquelle (Point-Source) ähnlich einem Koaxial-Lautsprecher, allerdings ohne dessen Nachteile (Übernahme-Verzerrungen).

Der Erfolg dieses Prinzips ist eine verbesserte räumliche Abbildung in der Breite und Tiefe des Klangbildes, allerdings lediglich in einer begrenzten Raumzone des Musikhörers. Bewegt sich das Ohr vertikal zu stark aus der 0°-Achse (Sweet-Spot), fällt das Klangbild in sich zusammen (Laufzeit-Differenz der parallelen Wandler). Deshalb empfiehlt sich dieses Prinzip eher für hohe Lautsprecher (akustisches Zentrum ca. 100cm ab Boden) in grösseren Hörräumen, wo längere Distanzen vom Hörplatz zu den Lautsprechern möglich und auch nötig sind.

Einfach bestückte Lautsprecher haben den Vorteil einer ungebunderen, flexibleren Hörzone und sind in der praxis auch unter nicht optimalen Aufstellungs-Bedingungen universeller einsetzbar.

Die Modelle ISIS und OSIRIS sind zwar doppelt bestückt, aber nicht parallel angesteuert (unterer Woofer Mittelton-entkoppelt). Somit fallen sie in die Kategorie "einfach bestückte Lautsprecher".